Annäherung an ein Motiv
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Wie nähere ich mich einem Motiv...

...oder wie Interpretiere ich ein Motiv

Ich möchte hier mal meine Herangehensweise an ein Motiv schildern. Am Beispiel der oben zugänglichen Bildserien der Motive des Freilichtmuseums: "Fond de Gras", in Luxemburg, erfasste ich die Lokomotiven, Waggons, Gleisanlagen und Gebäude, einmal ganzheitlich und ein zweites Mal stelle ich nur Details dar.

Der erste Schritt auf ein fremdes Motiv zu, beginnt in der Regel ohne Kenntnis, oder zumindest nur mit einer vagen Vorstellung, vom genauen Aussehen und seiner Lage, oder seines Standortes. Weder die Lichtverhältnisse, noch die charakteristische Seite dieses unbekannten Objekts sind vorab bekannt. Folglich ist der erste Kontakt auch nur ein erster Eindruck der Ansicht. So geriet denn auch die Begegnung mit der Anlage des Freilichtmuseums: "Fond de Gras", über nur einen Zugang, erstmal nur zu einer vorgegebenen, zwangsläufigen Ansicht der Motivanlage. Erst durch die Umrundung, oder Erkundung der Fotoobjekte, offenbart sich dem Suchenden die fotogenste Seite, günstigstenfalls gepaart mit dem vorteihaftesten Licht.

Das Gelände des Freilichtmuseums "Fond de Gras" ist weitläufig und erst nach einer längeren Begehung erschließen sich dem Erkundenden die vielen Motive. Es ergeben sich nun eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die Sujets fotografisch zu interpretieren:

1) Eine rein dokumentarische Wiedergabe der gesamten Szenerie

2) Eine dokumentarische Erfassung einzelner Motivbereiche (Loks, Waggons, etc.

3) Die Erfassung, bzw. Umsetzung der Motive in Schwarzweiß (klassisch)

4) Die Umsetzung der Motive in Schwarzweiß (nostalgisch)

5) Die Suche nach Details auf/an den Einzelmotiven (Farbe/Farbkontraste, Formen/Formenstrukturen, oder eine Kombination aus Beiden.

Jeder Fotograf hat bekanntermaßen seine persönlichen Vorlieben und Intensionen. Meine Herangehensweise, an das wahrlich vielfältige Motivangebot, sah im ersten Anlauf wie folgt aus: Da es sich um uralte Loks, Waggons und Anlagen handelt, sah ich anfangs reine Schwarzweiß-Motiventsprechungen vor meinem geistigen Auge. Und das nicht im klassischen Sinne (voller Mitivumfang, knackscharf), sondern den historischen und maroden Objekten gerecht, in einem Verfahren, dass eigentlich älter ist, als die Fotografie an sich: Die Wiedergabe nach den Gesetzen der Lochkamera. Da ich aber keine Lochkamera dabei hatte, wie auch, denn ich besitze gar keine, schuf ich mir halt eine digitale Lochkamera. Wie? Das ist mal ein folgendes Thema auf meiner Website.

Nun sind diese Loks und Waggons sehr farbig. Mehrmals wurde die Farbe in den vergangenen Jahrzehnten aufgetragen, vielfach mehrere Schichten übereinander. Doch die Zeit nagte an dieser Pracht. Die Verwitterung hinterließ manigfache Flächen-, und Formenelemente, oftmals dreidimensional. Und so konnte ich nicht umhin, mein Schwarzweißdenken temporär zu verlassen, um mich der Gestaltung dieses farblich-formenreichen Angebots zuzuwenden.

Schauen Sie, was aus all dem geworden ist.

Dieter WALTER

Fond de Gras 01 Bitte ins Bild Klicken
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